Kefalari ist ein Dorf südwestlich von Argos. Es liegt ein wenig abseits von der großen Straße, die von Argos nach Tripoli führt. Das
Reizvolle an Kefalari sind die Quellen und die Felsenkirche. Da die Hochebene von Tripolis keinen natürlichen Abfluss hat, sucht sich das
Wasser seinen Weg und tritt unter anderem hier zutage. Andere tun dies im Meer (Siehe auch "Süßwasserquelle im Meer"). Die größte
Quelle von Kefalari sprudelt allerdings nur im Winter und im zeitigen Frühjahr, im Sommer versiegt sie meist. Eindrucksvoll: die historische
Felsenkirche in einer vom Wasser ausgewaschenen Höhle.
Rund 50 Meter lang ist das "Kirchenschiff" der Höhlenkirche
von Kefalari (Bild links). Freischwebend ist dieser Felsblock im
rechten Bild. Geschäftstüchtige bayrische Manager hätten hier
natürlich längst eine Riesenbierkneipe mit Rittersaal
eingerichtet. Die Griechen haben sich aber für eine Kirche
entschieden, was man akzeptieren muss, aber ein bisschen schade ist es schon, zumal das Land wahrlich nicht an Kirchenmangel leidet.
Denkbar wäre ja auch eine Kombination aus beidem, womit sicherlich beide Unternehmen ihre Kunden hätten, aber wie gesagt, die
Entscheidung der Bürger des Landes muss man einfach hinnehmen... Prachtvoll
waren immer im Frühling der riesige Blauregen und daneben eine fast ebensogroße
Bougainvillea. Letztere mussten leider nach einem tödlichen Unfall durch einen
herabfallenden Felsbrocken komplett abgeschnitten werden und der Fels wurde
durch eine aufwändige Konstruktion aus Netzen und Stahl gesichert. Der Blauregen
treibt übrigens wieder aus. (Bild rechts)
Nein, keine Bilder aus Ägypten! Diese Pyramide befindet sich etwa zwei Kilometer
oberhalb von Kefalari beim Ort Hellenikon. Sie ist eindeutig mykenischer Bauart.
Nicht ganz geklärt ist allerdings, welchem Zweck sie einstmals diente. War es eine Art Wachturm? Es erscheint logisch, weil man vom
Palast in Mykene den Argolischen Golf nicht gut einsehen konnte und demzufolge auch nicht sehen konnte, wenn sich feindliche Flotten
näherten. Von der Pyramide aus kann man bei guter Sicht bis zur Insel Spetses sehen. Neuere Forschungen haben übrigens ergeben,
dass diese Pyramide älter ist als die ägyptischen. Das Bauwerk gibt den Archäologen noch immer Rätsel auf. Warum eigentlich die dicken
Mauern, wo doch das Schießpulver noch gar nicht erfunden war? Fragen über Fragen! Vielleicht lösen Sie ja die Rätsel bei Ihrem Besuch
in der Argolis.
Kefalari und die Pyramide von Elliniko
© Wilfried Jakisch 2017